Der einzig wahre Guide: Klausurvorbereitung

Das Semesterende naht. Vorbei sind die gemütlichen bierschwangeren Abende, an denen dein Leben federleicht und weich wie Einhornfell war – jetzt stehen die Klausuren an. Wie ein waschechter Student warst du in maximal 25% der Vorlesungen anwesend und deine Mitschriften bestehen aus zwei zerknitterten Wurstzetteln, auf denen nicht mehr als das Datum und eine Handvoll Stichpunkte stehen. Vorbereitung gleich null.

Bevor du in verzweifelte Heulkrämpfe ausbrichst und schon mal  Mutti anrufst, um sie schonend auf das Ende deiner Hochschulkarriere vorzubereiten, solltest du diesen Guide lesen. Er ist nämlich das Einzige, was du lesen musst, um deinen persönlichen Semesterendgegner in die Knie zu zwingen.

1. Entspann dich

Wenn du dich selbst schon vor dem Start verrückt machst, sind Blackouts vorprogrammiert. Powerlernen, Arbeitsgruppen, Bibliotheksessions – völlig falsch.

Was du brauchst, ist Entspannung. Nimm ein lang vergessenes Hobby wieder auf, lern ein neues Instrument, geh shoppen und mit deinen Freunden weg. Und wo wir einmal dabei sind, deine Wohnung könnte auch mal wieder aufgeräumt werden, oder?

2. Stähle Körper (und Geist)

Ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper – besonders in dieser heißen Phase wird dir die Missachtung dieses Sprichworts das Kreuz brechen. Während alle anderen ihren Körper zugrunde richten, baust du deinen systematisch auf. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für schweißtreibendes Muskelaufbautraining und lange Kochabende. Gesunde Ernährung ist das A und O. Je mehr Zutaten und je länger die Zubereitungszeit, desto besser. Für Raucher: es gibt keinen besseren Moment als jetzt, um mit dem Rauchen aufzuhören.

3. Weg mit Gewissensbissen und zu hohen Erwartungen

Gerade in so einer wichtigen Phase darfst du durch nichts gestört werden. Menschen, die einem näher stehen, wie Familie, Partner und enge Freunde sollten entschieden in ihre Schranken gewiesen werden. „Willst du nicht mal anfangen zu lernen?“, „Die Klausur ist morgen und du hast noch nichts gemacht!“, „Du hast nur noch einen Versuch, dann wirst du exmatrikuliert!“ So eine Negativität brauchst du in deinem Leben nicht. Schrei deine Freunde zusammen, beende deine Beziehung und zieh am besten aus, egal wohin! Und denk dran: besser vor gedacht, als nachher geärgert.

4. Wenn es hart auf hart kommt

Wir alle kennen diese Phasen, in denen wir uns auf nichts konzentrieren können. Wir sind kraftlos und ausgelaugt. Extreme Situationen erfordern extreme Maßnahmen: kündige deinen Job, fahre in den Urlaub und gönn dir etwas, was du nie zuvor erlebt hast! Bungeejumping, Casino, ein Gesichtstattoo… die neuen Erfahrungen werden dein Gehirn wieder öffnen und für die Klausur wappnen.

5. Showdown

Da ist er, der Tag, vor dem alle gezittert haben: der Tag der Klausur. Mit voller Hose stehen deine Kommilitonen vor dem Seminarraum und versuchen sich den letzten Stoff in die ausgeleierten Gehirne zu pressen – doch wo bist du? Du schläfst aus. Bereits in der Biologie zeigt sich: langsam überlebt länger. Und vor allem: die besten Gäste kommen ohnehin immer zu spät. Du kommst also eine elegante halbe Stunde nach Beginn der Klausur in den Raum geschlendert und beginnst zu schreiben. Solltest du einen kleinen Ideenstau erleiden, solltest du zwischendurch auf jeden Fall Musik hören. Das bringt den kreativen Fluss wieder in Schwung. Natürlich ist eine Klausur auch kein Grund deine gesunde Ernährung und dein Sportprogramm zu vernachlässigen. Aber denk dran: erst Sport, dann essen. Also mach ein bisschen Yoga und dann bereite dir auf deinem mitgebrachten Campingkocher ein schmackhaftes Mittagessen zu. Wir empfehlen eine leichte Gemüsepfanne mit Reis. Das Ende der Klausur naht, alle geben ab. Du hast dich schlauerweise an den Rand gesetzt und alle Arbeiten werden zu dir durchgereicht. Jetzt musst du nur noch schnell den Namen auf einer Klausur durch deinen ersetzen und kannst entspannt mit dem Wissen nach Hause gehen, wieder eine schwierige Situation dank dem einzig wahren Guide gemeistert zu haben.

Bild mit freundlicher Genehmigung von admin
Lotta Johanna Stähr Verfasst von:

22 Jahre alt, Germanistikstudentin, liebt Tarantino-Filme und hört Musik für alte, bärtige Männer. Redakteurin beim FREIHAFEN.