Ein Interview mit: A HUNGRY MIND

Sabine schreibt den Blog A HUNGRY MIND aus Hamburg. Mit ihren Texten verfolgt sie ein Ziel: Den Kopf aufmachen für neue Perspektiven. Mit uns sprach sie über Minimalismus und bewusstes Leben.

 

FREIHAFEN: Worum geht es auf A HUNGRY MIND?

Sabine: A HUNGRY MIND ist ein Blog über Veränderung. Ich versuche, mit meinen Inhalten zum Umdenken anzuregen und behandle dabei verschiedene Themen: Introversion, Nachhaltigkeit und Minimalismus stehen aktuell im Fokus.

 

Was bedeutet Minimalismus für dich?

Bewusst leben. Es bedeutet, den meisten Raum in meinem Leben den Dingen zu überlassen, die mir wirklich wichtig sind, und mich von materiellem und geistigem Ballast zu trennen.

 

Was hat dich dazu bewegt, bewusster zu leben?

Als Studentin habe ich viel zu viel eingekauft. Als ich anfing, Verabredungen abzusagen, weil ich mein Geld schon in der Drogerie ausgegeben hatte, habe ich entschieden, dass es so nicht weitergeht, Ich wollte mehr erleben anstatt immer mehr zu besitzen.

 

Was sind die Vorteile von Einfachheit?

Da ist natürlich der offensichtliche finanzielle Vorteil – wer weniger kauft, gibt weniger aus. Und kann, wenn dadurch Geld übrig bleibt, in hochwertigere und langlebigere Sachen investieren. Oder in einen Kinobesuch, der mit Freunden viel mehr Spaß macht als das zwanzigste Shirt im Schrank. Ich habe durch meine Entscheidung zu einer kleinen 1-Zimmer-Wohnung auch immer Geld für Reisen übrig. Ich muss weniger putzen, aufräumen und sortieren. In einem ordentlichen, reduzierten Umfeld kann ich mich außerdem besser konzentrieren.

 

Fehlt es dir ab und zu, mehr zu besitzen, als das, was du wirklich brauchst?

Als privilegierter Mensch in der westlichen Welt besitze ich deutlich mehr, als ich wirklich brauche! Das ist aber okay. Für mich bedeutet Minimalismus nicht, wie im Kloster zu leben. Es geht vielmehr um die bewusste Entscheidung für das, was man für sich selbst wertvoll findet. Das kann auch mal eine tolle Bluetooth Box und ein Lieblingsrock in Lederoptik sein. Sowas braucht kein Mensch. Solange ich solche Dinge aber nicht anhäufe, sondern vereinzelt und gezielt auswähle, bin ich damit zufrieden.

 

Macht dich Minimalismus glücklich?

Der Minimalismus selbst macht glaube ich niemanden glücklich, aber das Reduzieren hilft dabei, zu erkennen, was einem wichtig ist und womit man gerne seine Zeit verbringt. Das zu wissen und anwenden zu können, macht dann glücklich!

 

Was sind deine Tipps für erste Schritte in Richtung simpleres Leben?

Sobald du weißt, warum du reduzierter leben willst, kann es losgehen – denn nur dann bleibst du auch dran. Geld sparen, fokussierter lernen, ökologischer konsumieren? Ich würde für den Anfang eine große Ausmistaktion empfehlen – gar nicht, weil viel weg muss, aber wenn du ein Mal alles in die Hand nimmst, was du hast, wird es dir schon viel bewusster. Als Methode nutze ich eine Mischung aus KonMari und meinen eigenen Erfahrungen – wie das geht, habe ich auf meinem Blog festgehalten. Einfach mal „ausmisten“ im Suchfeld eingeben.

 

Du schreibst auf deinem Blog auch über Fair Fashion und Zero Waste, worum geht es dabei?

Zu einem bewussteren Konsumverhalten gehört für mich auch die Rücksicht auf andere Menschen und die Umwelt. Deshalb versuche ich, meinen Müll – besonders Plastik – zu reduzieren und kaufe Kleidung nur noch aus zweiter Hand oder von Marken, die fair und ökologisch produzieren. Das klingt viel komplizierter und teurer, als es ist – deshalb schreibe ich auf A HUNGRY MIND manchmal über meine Erfahrungen.

 

Eine letzte Botschaft an die Leser?

Wenn Minimalismus für dich interessant klingt, probier es einfach mal aus. Schritt für Schritt und so, wie es sich für dich gut anfühlt

Bild mit freundlicher Genehmigung von Anna Leah Bolln
Anna Leah Bolln Verfasst von: