Es sind 30°C in Hamburg, der Sommer ist da. Für viele ist die Hitze kaum auszuhalten. Skurril wirkt es, dass im Bereich der Barclaycard Arena überall Menschen in T-Shirts mit dem Aufdruck: „Winter is coming“ zu sehen sind.
Ramin Djawadi hat sich angekündigt. Er schrieb die Musik für die erfolgreiche HBO Serie „Game of Thrones“. Mit einem Live Orchester, einem Chor und solistischen Sängerinnen wird der Score der ersten sieben Staffeln performt, während Highlights der Serie über die Leinwand laufen. Die „Game of Thrones live concert experience“ überzeugt aber nicht nur mit der reinen Musik, sondern auch durch grandiose Showelemente.
Das Konzert beginnt mit einem Geigensolo. Die Geigenspielerin steht mit langem Kleid auf der Bühne. Während des Stückes fährt die Bühne hoch, durch das Kleid jedoch sieht es so aus, als würde die Geigenspielerin immer weiter wachsen.
Später geht es um die Drachen von Daenerys Targaryn. Wenn auf der Leinwand das Stichwort „Dracarys“ fällt, speien die Drachen Feuer. Passend dazu tauchen auf der Bühne überall Flammen auf.
Die Explosion der großen Septe taucht nicht nur die Leinwand in grünes Seefeuer, sondern lässt die gesamte Barclaycard-Arena in grünes Licht und Dampf eintauchen.
Ramin Djawadi ist in Deutschland geboren. Er führt auf deutsch durch den Abend, dirigiert das Ensemble und erklärt Hintergründe zu seinen Stücken. Doch er spielt auch selbst das ein oder andere Instrument. Die Musik von „Game of Thrones“ ist besonders deshalb interessant, weil dort viele völlig unbekannte ethnische Instrumente zusammenkommen. Zum Beispiel eine Flöte, die aussieht wie eine Art Rüssel, extrem lang ist und beim Spielen geschwungen wird. So entstehen unterschiedliche Töne, Klang ähnlich zum australischen Didgeridoo.
Alles in Allem überzeugt die Show hauptsächlich durch die epische Musik. Alleine um das berühmte Serien Intro einmal mit einem Live-Orchester zu hören, lohnt sich der Eintritt. Doch jedes einzelne Stück, die Soloparts, der Chor, das Orchester, auf großer Leinwand die Highlights aus sieben Staffeln, Licht, Special Effects und nicht zuletzt der fantastische Ramin Djawadi – diese großartige Komposition aus Konzert, Kino und Show bescheren einen unvergesslichen Abend, den man so nicht häufig erlebt. Spätestens wenn auf der Bühne endlich der erlösende Schnee fällt und der Winter da ist, während das Publikum in Hitze und Luftnot eingeht, ist die Skurrilität perfekt.
Die achte Staffel „Game of Thrones“ wird erst im Frühjahr 2019 erscheinen. Bis dahin bleibt also genug Zeit, Staffel eins bis sieben noch einmal zu wiederholen und dabei besonders auf den grandiosen Score zu achten.