raumfisch – “Das kleinste Team der Welt”

Ob Herz- oder Weltschmerz, Verzweiflung über einen selbst oder über Christian Lindner – Tim (27) und Jakob (28) gehen so einige Themen durch den Kopf, die sie in ihrer Musik behandeln. Kennen tun sich die beiden schon seit der Schulzeit, das Musikstudium haben sie dann für einen gemeinsamen Trip nach Los Angeles hinter sich gelassen, wo sie ihr Brot mit Strassenmusik verdienten. Danach ging es mit ihrer damaligen Band auf Tour durch Kalifornien, Japan und Europa bis sie 2018 einen Vertrag mit Sony Publishing unterschrieben. Covid, persönliche Krisen und ein Management, das am liebsten nur Radiomusik hervorgebracht hätte, ließ die beiden sich ihrem eigenen Projekt zuwenden.

Seit diesem Jahr produziert das Duo nun unter dem Namen raumfisch nach eigener Aussage „linken Pop auf HipHop Beats mit Punk Attitüde“. „Erfrischend so wie Fanta, unerwartet wie ein Atombombeneinschlag und geil“, bezeichnet Tim ihre erste EP Herz kaputt. In eher politischen Songs wie Hai oder Hering und Lyrics voller Herzschmerz wie in Trümmer, verarbeiten die beiden auch so einiges an persönlichen Erfahrungen. Jakob kauft den meisten Leuten, die singen, nicht ab, dass sie wirklich wissen, wie hart die Welt ist und findet, dass das Duo selbst genug mitgemacht hat, um genau das zu repräsentieren. Die kreative Produktion obliegt dabei einzig und allein den beiden, nur beim Mischen und für Videodrehs holen sie sich Verstärkung heran. Es ist ihr Wunsch, dass jede*r mit allen möglichen Themen zu ihnen kommen und sich in ihrer Musik wiederfinden kann.

Live soll so eine Art Safer Space entstehen, der zum Nazis kaputt hauen und Weltschmerz rauslassen einlädt. Aus diesem Grund war auch ihr erstes Konzert im Pallas in Hamburg ein absolutes Highlight für die beiden: nachdem sie die Band erst vor praktisch einem halben Jahr an die Öffentlichkeit brachten, rechnete keiner mit circa 80 Leuten, die auch noch mitsingen konnten. Der Auftritt zeigte, wie viel Herz und Energie in ihrer Musik steckt und hat nicht nur bestehenden Fans Lust auf mehr gemacht, sondern definitiv auch Menschen begeistert, für die raumfisch vorher noch kein Begriff war.
Im Februar 2023 dürfen wir uns auch schon auf einen neuen Song freuen. An den nächsten Live-Auftritten in Hamburg und Berlin würde ebenfalls gearbeitet. Auf einen ganz bestimmten Fan können die beiden aber immer zählen, egal ob in der ersten Reihe beim Konzert oder mit einer Tanzeinlage im Musikvideo: Jakobs Oma. See you there, bitches!

Bild mit freundlicher Genehmigung von Beto Ruiz Alonso
Nina Christof Verfasst von: